Die Bedeutung Deiner Kommunikation ist die Reaktion, die Du darauf erhältst
„Wenn Du jemandem ein Kompliment machst und derjenige ist daraufhin beleidigt,
dann hast Du jemanden beleidigt und kein Kompliment gemacht!“
Das klingt zunächst sehr trivial und die meisten würden wohl zustimmend nicken, jedoch erleben wir in der tagtäglichen Kommunikation oft etwas ganz anderes. Wie oft hören wir Leute in einer solchen Situation sagen: „Sei doch nicht so empfindlich!“ oder „Komm! Jetzt stell Dich nicht so an…“ oder „Das hast Du komplett falsch verstanden!“
Das grundsätzliche Problem hierbei ist, dass der Sprecher nicht die Verantwortung für seine Kommunikation übernehmen möchte. In seiner oder ihrer Welt ist das Gesagte wohl ein Kompliment und keine Beleidigung, also überhaupt nicht schlimm, deshalb soll auch der Empfänger der Nachricht „nicht so empfindlich sein“. Unter dem Motto: „Wenn Du ein Problem mit mir hast, darfst Du es gerne behalten, es ist ja schließlich Deins.“
Was hier leichtfertig übersehen wird, ist, dass der Andere nicht in unserer Version der Welt lebt. Wie schon gesagt, gibt es da draußen mehr als sieben Milliarden individueller Realitäten und jeder hat in seiner oder ihrer Version alles Recht dieser Welt, beleidigt zu sein.
Die Tatsache, dass das Gesagte in der Welt des Senders kein Problem darstellt, heißt ja noch lange nicht, dass das in der Welt des Empfängers genauso sein muss. Der berühmte Psychologe und Buchautor Paul Watzlawick hat es einmal so formuliert: „Wahr ist nicht, was A formuliert, sondern was B versteht.“
Wenn Du z.B. Deinem Lebenspartner ein Kompliment bezüglich seiner oder ihrer tollen Figur machst, wird er oder sie das vermutlich als Kompliment auffassen und erfreut reagieren. Wenn Du das Gleiche nachts unvermittelt mit einer oder einem Fremden in der U-Bahn machst, wird das Ergebnis ein ganz anderes sein…